Parzelle: Waldecker Schergen

Die Parzelle der Schergen befindet sich schräg gegenüber der Kelter und ist umgeben von Pferdekoppeln.
Die Gruppierung der Schergen setzt sich, wie der Name schon sagt, aus verschiedenen Einzelpersonen zusammen. Das Wort Scherge, welches in seiner ursprünglichen Bedeutung (belegt seit ca. 800 n. Ch.) „Anführer einer Schar“ bedeutet, soll hier sinngemäß die Individualität der einzeln dargestellten Zeitspannen widerspiegeln.


Bespielt wird die Parzelle von einer Gruppe mit Darstellungen zwischen 450 v. Ch. (Kelten) – 600 n. Ch. (Germanen). Genauso weitläufig wie die Zeitspanne ist auch die Zusammensetzung der Gruppenmitglieder und Ihrem Handwerk.

Zu finden ist eine Gruppierung aus bäuerlicher Umgebung mit Imkerei und Holzrücke-/Arbeitspferden. Ergänzt wird die Darstellung um die Kenntnisse des Schwert- und Fechtkampfes durch die verschiedenen Epochen bis heute.

Das Haus auf der Parzelle ist nach einer Vorlage aus der Latènezeit (ca. 450 v. Ch.) entstanden. Als Latènezeit oder jüngere Eisenzeit wird der vorrömische Zeitabschnitt von etwa 450 v. Chr. bis zur Zeit um Christi Geburt im Raum nördlich der Alpen bezeichnet. Menschen aus dieser Zeit und dem Raum sind bekannt als Kelten.


Der Begriff „Germanen“ ist in der antiken Literatur erstmals bei Poseidonios ca. 80 v. Chr. zu fassen. Der Begriff wurde von den Römern geprägt und gilt als Oberbegriff für die einzelnen Stämme. Eine damalige Akzeptanz der Bezeichnung konnte bisher nicht belegt werden.
Die Kelten und Germanen dieser Parzelle treffen sich, zwar nicht zeitlich, aber örtlich tatsächlich irgendwann. Im 3. Jahrhundert n. Ch fielen die germanischen Alemannen ins Schweizer Mittelland ein und bezwangen die römischen Festungen. Ein stetiger Strom an germanischen Völkern folgte ab 4. Jahrhunderten.